Als der Frühstückstisch gedeckt war, sind auch schon die ersten Gäste gekommen. Die Möwen haben sich herangepirscht, sind aber zum Glück nicht allzu zudringlich geworden und nach einiger Zeit wieder abgezogen.
Direkt vom Campingplatz im Hampden aus sind wir am Strand entlang Richtung der Moeraki Boulders spaziert. Bei strahlendem Sonnenschein ist so ein Morgenspaziergang schon was schönes. Nach einiger Zeit haben wir auch schon die ersten runden Steine entdeckt. Ein Stück weiter waren dann noch viel mehr.
Einige sind schon auseinander gebrochen und haben ihr Innenleben offenbart. Anscheinend sind im Inneren andere Gesteinsarten. Wir haben auch gelbes Kristallgestein, wahrscheinlich Quarz, entdeckt. Es war gar nicht so leicht, ein Foto ohne die vielen herumschwirrenden Leuten zu machen.
Wieder zurück am Campingplatz haben wir alles eingepackt und die Fahrt nach Wanaka angetreten. Wir haben wieder das Alpenvorland durchquert und sind an begrasten Bergen entlang gefahren, wie in Schottland. Am frühen Nachmittag sind wir dann in Wanaka angekommen. Wir haben in der Tourist Information nachgefragt, wie der Zustand der Straße in den Mount Aspiring Nationalpark ist. Und da das Wetter am kommenden Tag nicht so strahlend schön sein wird, sind wir gleich noch aufgebrochen.
Vor uns lag ca. 1 Stunde fahrt, ungefähr die Hälfte der Kilometer unsealed, also nicht alsphaltiert. Eigentlich dürften wir das mit unserem nicht-4WD nicht fahren. Nach den ersten paar Metern war dann klar: der Zustand der Schotterstraße ist nicht so gut. Es waren viele Querrillen (corrugated road) und alles im Camper hat vibriert und gescheppert. Im letzten Abschnitt waren 11 Furten zu durchqueren. Eine hatte es in sich, es mussten zwei große Betonrohre überfahren werden. Uns hat es ziemlich durchgeschüttelt.
Die Furten wären auch mit unserem Allradcamper von der Gibb River Road nicht ganz ohne gewesen. Aber wir haben es heil zum Parkplatz geschafft.
-> Rob Roy Track
Wir sind also um halb vier vom Raspberry Creek Car Park losgestapft. Gleich darauf mussten wir eine Alm mit Schafen und Kühen durchqueren, es hat so ausgesehen wie daheim in den Bergen. Wir haben eine Hängebrücke über einen reißenden Gletscherfluss überquert und sind durch den Beech (Buchen) Wald bergauf gewandert. Dieser idyllische Ausblick auf den Mount Aspiring hat uns ganz gut gefallen, man würde ihn vielleicht eher in der Schweiz vermuten.
Gleich danach sind wir in ein Seitental abgebogen. Der Weg führte fast die ganze Zeit durch den Wald, was bei den überraschenden 24 Grad sehr angenehm war. Am Lower Lookout konnten wir einen ausgiebigen Blick auf den Rob Roy Glacier werfen.
Dann mussten wir noch eine halbe Stunde bergauf wandern. Schließlich haben wir den Upper Lookout erreicht. Das Panorama war erstaunlich.
Mit unserem neuen Canon Tele konnten wir das Gletschereis ganz genau betrachten.
Nach einer kurzen Pause sind wir den gleichen Weg wieder zurückgegangen, diesmal sehr viel beschwingter.
Um halb acht waren wir wieder beim Auto. Da es bis nach zehn hell ist, war es kein Problem, dass wir so spät aufgebrochen sind. Die Rückfahrt war dann auch schon etwas weniger aufregend. Bei 60km/h waren die corrugations nicht mehr so stark zu spüren. Man muss sich nur trauen, mit einem fremden Auto bei den Bedingungen so schnell zu fahren...