Heute mussten wir auf ein Alternativprogramm zurückgreifen. Wie zu erwarten war, hat es auch in der Früh im Regenwald geregnet. Aufgrund der fehlenden Fernsicht haben wir beschlossen, zurück an die Küste zu fahren. Das Ziel war schließlich die Cooperative de Vanille in Bras-Panon. Dort haben wir gleich eine Führung mitgemacht.
Hier einige Details. Die Vanillepflanze ist eine Orchideenart. Die einzige, die in der Erde wächst (die anderen sind Epiphyten) und die einzige, die Früchte trägt. Sie braucht es warm und feucht. Die Blüte blüht nur einen Tag, und auch nur bis 13:00 Uhr. Eine Schote bekommt man nur, wenn die Blüte in dieser Zeit händisch bestäubt wurde. Ein guter Bauer schafft 2.000 Blüten an einem Vormittag.
Nach 9 Monaten sind die Schoten reif zur Ernte. Sie werden grün gepflückt und um 35,- Euro pro Kilo an die Kooperative verkauft. Für die meisten Bauern ist der Vanilleanbau nur ein Zubrot, sie bauen hauptsächlich Zuckerrohr an, und das muss in dieser Zeit geerntet werden, da bleibt keine Zeit um die Schoten weiter zu bearbeiten.
Nach der Ernte werden die Schoten kurz blanchiert und dann getrocknet. Schon nach einem Tag werden sie braun. Je dunkler die Farbe, desto trockener die Schote.
Nach weiteren 9 Monaten Lagerung sind die Schoten bereit für den Verkauf. Ein Kilo wird hier um 350,- Euro verkauft.
Beim Rundgang durch den Garten der Kooperative wurden auch andere Pflanzen erklärt. Zum Beispiel haben wir einen Ylang-Ylang Baum gesehen, einen Jasminstrauch und sogar ein Chamälion.
Nach der Besichtigung sind wir in den Forêt des Ravenales gefahren und haben erst Mal abgewartet, es hat immer wieder genieselt. In einer längeren Pause haben wir uns dann doch aus dem Auto gewagt. Die Ravenales sind ein Bananengewächs mit fächerartigen Blättern, sie werden bis zu 30 m hoch. Der Weg im Wald war anfangs sehr steil, aber insgesamt nur kurz.
Wir haben trotzdem einen guten Eindruck von den Bäumen bekommen. Und wir sind gar nicht allzu nass geworden.
Danach haben wir wieder die Hochebene überquert um zu unserem Quartier zu kommen. Abends sind wir in ein Restaurant gefahren, es gab starken Querverkehr, ein Frosch und ein Igel haben die Straße überquert.
Donnerstag, 18. Oktober 2012
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