Kurz nach 6 Uhr früh haben wir das Hotel verlassen und Richtung Grand Inlet gefahren und dann weiter den Berg hinauf zum Parkplatz. Zuerst wollten wir gar nicht aus dem Auto aussteigen, weil der Nieselregen horizontal dahergekommen ist, ziemlich ungemütlich also. Da keine Aussicht auf Besserung bestand, haben wir es dann doch gewagt. Wir haben sämtliche Regenkleidung angelegt (Regenhose, Regenjacke, Regenponcho). Ein Stück unterhalb des Autos war der Einstieg in den „Sentier Scout“. Der Nieselregen hat uns fast bis zur Hälfte des Weges begleitet. Am Anfang haben wir noch Poncho aus / Poncho an gespielt, aber das war dann schon zu anstrengend. Da oben regnet es anscheinend alle paar Minuten.
Schon am ersten Tag der Wanderung durch den „Cirque de Mafate“ sind wir durch viele verschiedene Vegetationszonen gekommen. Die Art der Pflanzen ändert sich oft sehr schnell. Die Dörfer hier sind nur zu Fuss und mit dem Hubschrauber erreichbar. Manchmal wirft er nur große Pakete mit Waren ab. Der Briefträger wandert in der Woche 120 km, um die Post auszutragen. Es ist erstaunlich ruhig hier, bis wieder die Hubschrauber kommen, und die fliegen dann doch ziemlich oft herum.
Viele Pflanzen, die hier wachsen, haben wir als Zimmerpflanzen oder einjährige Gartenpflanzen (Weihnachtsstern, Passionsblume, Fleissige Lieschen). Die Tamarinden sind hier riesige Bäume, wir haben großen Bambus, Farnbäume, Mimosen und meterhohe Yucca-Pflanzen gesehen, die nach der Blüte absterben.
Bis auf zwei kürzere Aufstiege waren wir an diesem Tag nur bergab unterwegs – und ja, wir mussten am letzten Tag alles wieder in die andere Richtung zurück! Zahlreiche Flussquerungen waren auch dabei. Die großen und kleineren Steine sind meist so gelegt, dass man halbwegs sicher hinüberkommt. Für den Fall des Falles hätten wir Reserve Turnschuhe mitgehabt.
Der letzte Aufstieg war dann schon etwas zach und um dreiviertel 2 sind wir in Auère angekommen. Unsere Hütte war natürlich im letzten Eck des Dorfes. Ist schon interessant, ein Dorf ohne Straßen.
Die Unterkunft war in Ordnung, wir haben in einem Zimmer mit 2 Doppelbetten geschlafen. Unsere Zimmergenossen waren zwei ungefähr gleichaltrige Franzosen. Das Bettzeug hat nicht so appetitlich ausgeschaut, wir haben gern die selbst mitgebrachten Schlafsäcke benutzt. Netterweise waren auch Duschen vorhanden, sogar mit Warmwasser.
Zum Abendessen gabs dann Linsen mit Reis und Würsteln und als Vorspeise Chouchou, das ist eine einheimische Krautart. Und die Linsen werden auch hier auf der Insel angebaut.
Den Abschluss des Tages bildete der Vollmond und eine Fledermaus, die herumgeflitzt ist.
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