Samstag, 10. Januar 2015

07.01. – Mount Anne

Erst ganz spät gestern Abend haben wir uns spontan entschlossen, schon morgen den Mount Anne in Angriff zu nehmen. Laut Wetterbericht würde es morgen am besten sein. Wir sind also so früh wie möglich in Hobart aufgebrochen und knappe zwei Stunden zum Ausgangspunkt der Wanderung am Ufer des Lake Pedder im Southwest National Park gefahren. Dort haben uns ein paar Yellow-tailed Black Cockatoos, also schwarze Kakadus, begrüßt.

-> Kreuzung unterhalb des Mount Anne (13,3 km, 7h 40min Gehzeit)
Um Punkt neun ging es los, eigentlich sehr spät, aber es ist momentan bis um neun Uhr abends hell. Die Gegend ist für das raue Klima und die schnellen Wetterumschwünge bekannt, dafür war es heute bei strahlendem Sonnenschein mit 17 Grad schon ziemlich warm.
 
Nachdem wir uns ins Registrierungsbuch eingetragen haben, ging es ein Stück auf einem Boardwalk dahin. Bald danach begann der zweistündige Aufstieg zur High Camp Hut. Der Weg war sehr gut ausgebaut mit vielen Stufen und meistens auch breit genug. Der Abschnitt wird als sehr steil beschrieben, war aber nach unseren Verhältnissen ok.

Wir haben uns immer wieder umgedreht und den riesigen Lake Pedder bewundert. Je höher wir hinauf kamen, desto mehr war davon sichtbar. Bei der Hütte haben wir eine kurze Rast gemacht. Leider gibt es ja keine Almhütten wie bei uns, es ist nur ein Unterschlupf für schlechtes Wetter.

Dann wurde der Weg richtig interessant. Zuerst sind wir auf einem engen Pfad durch Gestrüpp bergan gestiegen, und dann kam das Blockfeld. Es stand ja im Wanderführer, aber trotzdem. Es war viel steiler als unsere bisher begangenen Blockfelder. Der Weg war nur anhand der sporadisch zu findenden Steinhäufchen zu erkennen. Oft standen wir vor einer Wand und wussten nicht mehr weiter, aber irgendwie ging es dann doch wieder. Sicher ein sehr schöner Klettersteig (ohne Sicherung natürlich), nur dass ich Klettern nicht sonderlich mag…
 
Nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir dann doch den Gipfel des Mount Eliza erreicht. Von oben war nichts mehr von dem schwierigen Aufstieg zu erkennen, nur eine Kante, von der es fast senkrecht bergab ging. In der anderen Richtung erstreckte sich ein schönes hügeliges Plateau. Hier haben wir auch die ersten lila Orchideen entdeckt. Und auf der Suche nach großen Cushion Plants (Polsterpflanzen) sind wir weiter Richtung Mount Anne gegangen.


Es gab viele kleine Wasserstellen und einen grandiosen Rundumblick. Die riesigen Exemplare der Cushion Plants haben wir leider nicht gefunden, aber es war trotzdem nett. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit sind wir kurz vor der Kreuzung unterhalb des Mount Anne umgekehrt.






Zurück ging es wieder auf dem gleichen Weg. Vor dem Abstieg vom Mount Eliza habe ich mich schon gefürchtet, er war aber viel leichter als der Aufstieg. Man musste sich nur hinsetzen und entlang der großen Steine mit dem Popo runterrutschen.  Da haben mich meine kürzeren Beine nicht allzu sehr behindert.


Das ist der "Weg".


Und das ist Mount Eliza, schaut von weiter weg eigentlich ganz harmlos aus.


Nachdem wir uns bei der Hütte mit Müsliriegeln gestärkt hatten, haben wir den letzten Abstieg über die vielen Stufen in Angriff genommen. In der prallen Nachmittagssonne bei ca. 25 Grad war das auch etwas fordernd. Aber wir sind sehr froh über dieses Wetter gewesen, so ist es hier nur selten. Und der Ausblick auf den Lake Pedder war wieder fantastisch.


Beim Auto haben wir schnell die Schuhe ausgezogen und die Füße im eiskalten Bach gekühlt. Nach ein paar Sekunden musste man sie allerdings wieder rausziehen, weil es so eisig war. Es war eine grandiose aber doch sehr anspruchsvolle Wanderung, zu der man etwas Glück bezüglich des Wetters braucht. Am Heimweg haben wir am Straßenrand drei Wallabies entdeckt.

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